Wer sich mit der Geschichte des II. Weltkrieges, insbesondere mit der Luftwaffe beschäftigt, stößt unweigerlich auf den Namen Tutow. Was hat das auf sich?
Östlich von der vorpommerschen Kreisstadt Demmin liegt an der Bundesstraße 110 auf 53°55'25'' nördlicher Breite und 13°13'10'' östlicher Länge der Ort Tutow an der zu Anfang dieses Jahrhunderts durch das Wolfsmoor ausgebauten Landstraße nach Jarmen. Die alte "Königsstraße" (via regia), die die Hansestadt Lübeck über Rostock und Demmin mit der pommerschen Herzogsstadt Stettin verbindet, biegt bei Kruckow nach Kartlow und Völschow ab nach Anklam und war bis zum Ende des letzten Jahrhunderts noch Poststraße.
Genauer gesagt sind es zwei Orte. Zuerst trifft man, von Demmin kommend, auf das Dorf Tutow. Es ist ein Dorf wie viele andere in Vorpommern mit Kirche (1992 wegen Baufälligkeit abgerissen), Schule (1932 geschlossen), Schmiede, Dorfkrug und Landarbeiterhäusern. Bis 1945 gehörte es zur Begüterung des Barons Sobeck auf Kruckow. Deshalb gehört es auch heute noch zur Gemeinde Kruckow.
Durchfährt man nun das Dorf Tutow auf der B 110, links ein Erlenbruch, rechts eine versteckte Burgwallanlage, erreicht man das nächste Tutow. Es ist eine selbständige Gemeinde, deren Häuser auf kein hohes Alter schließen lassen. Und tatsächlich ist der Ort nur gute 60 Jahre alt. Er entstand in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts. Kopfsteinpflaster ist hier unbekannt. Wie auf einer Perlenschnur aufgezogen, reiht sich hier in jeder Straße Haus an Haus. Meistens sind es Doppelhäuser mit anschließendem Gartenland. Jede Straße hat einen anderen Häusertyp. Der ganze Ort deutet auf eine planmäßige Ansiedlung hin. Und so ist es auch geschehen. Noch heute bewahrt das Kreisarchiv des Landkreises Demmin den ursprünglichen Bebauungsplan von Tutow auf und man kann daran die Einhaltung des Entwurfes bestätigen.
Wie kam es dazu und was hat das Ganze zu bedeuten? Alles hängt mit der Aufrüstung Deutschlands nach dem I. Weltkrieg zusammen. Doch beginnen wir von vorn.
Mittlerweile gibt es vom Autor fünf Bücher, die über die Geschichte des Ortes Tutow erzählen. Jede Fortsetzung basiert auf dem seit Erscheinen der letzten Ausgabe hinzugekommenen Wissen ehemaliger Tutower und Menschen, die in Zusammenhang mit der Flugwaffe in Tutow stationiert waren und lebten.
Bitte wählen Sie eines der fünf Bücher aus, um eine kurze Inhaltsbeschreibung sowie ein Inhaltsverzeichnis anzusehen:
Tutow – Chronik einer Siedlung in Vorpommern
Tutow – Fliegerhorst & Siedlung – 2. Teil der Geschichte
Tutow – Fliegerhorst und Siedlung in Vergangenheit und Gegenwart – 3. Teil der Geschichte
Tutow – Von gestern und heute
Tutow Teil 5
Ich freue mich auch über jede Information, die mir hilft, noch detailliertere Berichte über das Geschehen in Tutow zu verfassen. Setzen Sie sich am besten per mit mir in Verbindung: h.dassow@tutow-chronik.de
Tutow im November 2009
Nachdem die Chronik des Fliegerhorstes und der „Großen Kampffliegerschule I Tutow I“ im Wesentlichen durch den ehrenamtlich wirkenden Ortschronisten Horst Dassow in 10 Jahren erforscht und aufgearbeitet ist, sind er und sein Helfer Hans-Joachim Sonnenberg daran gegangen, ein Diorama des ehemaligen Fliegerhorstes Tutow zu erstellen.
Die LEG Rosenow hat dazu auf Bitten des Fliegerclubs Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine Platte von 3×4 Metern angefertigt und unserer Ausstellung zur Verfügung gestellt.
In über 300 Stunden direkter Arbeit am Bauplatz sowie ungezählter Stunden der Vorbereitung am Computer und beim Basteln sowie dem Einsatz persönlicher Mittel für die Bastelmaterialien haben der Gützkower Hans-Joachim Sonnenberg, seine Söhne Mario und Ingo aus Greifswald und die Enkelin Maria und dazu der Ortschronist Horst Dassow dieses Diorama angefertigt. H.-J. Sonnenberg (Jg. 1930) hat durch seine persönlichen Erinnerungen und durch die Auswertung von Luftaufnahmen und anderen Fotos einen ganz wesentlichen Anteil an der fast detailgetreuen Wiedergabe des Objektes.
Eine Schwierigkeit entstand durch das Fehlen fast aller Bauunterlagen. Zahlreiche Diskussionen entstanden bei der Auswertung der vorhandenen Unterlagen. Durch Vergleiche und Abnehmen von Maßen der Flugzeuge wurden Gebäude einigermaßen größengerecht erstellt und die Gebäudeabstände usw. einigermaßen eingehalten. So können sich zukünftige Besucher vorstellen, wie das Ganze einmal ausgesehen hat. Schließlich sind ca. 60 Jahre seit der Zerstörung des Fliegerhorstes vergangen und Zeitzeugen gibt es kaum noch. Jahrelang wurde das Objekt stiefmütterlich behandelt.
Diorama des Fliegerhorstes Tutow. Klicken Sie auf das Bild, um eine größere Darstellung anzusehen.
Das Diorama zeigt im Wesentlichen den Zustand von 1943. Nur für den Fliegerhorst entstand in der 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts die heutige Siedlung Tutow neben dem Dorf Tutow. Anhand des Dioramas kann man heute die Geschichte der Siedlung Tutow aufarbeiten und somit einen Beitrag zur Heimatgeschichte leisten. Die Erbauer erhoffen sich eine rege Besuchertätigkeit als Anerkunng ihrer Arbeit. Die Öffnungszeiten werden regelmäßig im Demminer „Blitz“ bekanntgegeben.